Maybach

Maybach

Maybach Albert v., geboren am 29. November 1822 in Haus Abdinghof bei Werne (Westfalen), besuchte das Gymnasium in Recklinghausen und studierte die Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn, Heidelberg und Berlin, wurde 1850 Gerichtsassessor, 1852 Kreisrichter in Hagen (Westfalen) und trat 1853 zur Eisenbahnverwaltung über, in der er in kurzer Zeit eine glänzende Laufbahn zurückgelegt hat. Als Präsident der neugebildeten Eisenbahndirektion Hannover wurde er 1873 zur Leitung der neuen Abteilung für Beaufsichtigung der Privatbahnen in das Handelsministerium berufen und 1874 zum Präsidenten des Reichseisenbahnamtes ernannt. Von da an tritt seine Tätigkeit in die breitere Öffentlichkeit. Als Vertrauensmann des Fürsten Bismarck war er hervorragend an dessen großen Reformplänen (Reichseisenbahngesetz, Tarifreform, Erwerb der Eisenbahn für das Reich) beteiligt. 1877 wurde er Unterstaatssekretär im Handelsministerium, 1878 an Stelle Achenbachs Handelsminister und später Minister der öffentlichen Arbeiten und Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Seit 1879 hat er, ein entschiedener und überzeugter Anhänger des Staatsbahnsystems, allmählich die sämtlichen großen Privatbahnen für Preußen angekauft und bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Jahre 1891 war das große Werk der Einführung des reinen Staatsbahnsystems in Preußen im wesentlichen vollendet und die von ihm eingeleitete vollständige Reform der Verwaltung des preußischen Staatsbahnnetzes durchgeführt. M. gilt mit Recht als einer der bedeutendsten Staatsmänner aus dem Zeitalter Bismarcks. Er war reich an Erfahrungen in allen Zweigen des Eisenbahnwesens und verstand es, mit überlegenem Geschick und zäher Tatkraft die vielen ihm entgegenstehenden Widerstände zu überwinden und seine großen Pläne zu verwirklichen. Am 21. Januar 1904 ist er gestorben.

Literatur: Friedrich Jungnickl, Staatsminister v. Maybach (1900). – v. der Leyen, Die Eisenbahnpolitik des Fürsten Bismarck (1914).

v. der Leyen.


http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.

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