- Mont Cenis-Bahn
Mont Cenis-Bahn. Diese Bahn führt von Chambéry (269 m ü. M.) über St. Michel (710 m) nach Modane (1100 m) (99 km lang); sie wird von der französischen Mittelmeerbahn und von Modane durch den Mont Cenis-Tunnel (s.d.) nach Bardonecchia (1302 m) über Bussoleno (484 m) nach Turin (239 m) (105 km lang) von der italienischen Staatsbahn betrieben.
Die 20 km lange Strecke von St. Michel nach Modane auf der Nordseite des Mont Cenis-Tunnels hat Größtneigungen von 30‰, eine Durchschnittsneigung von 21‰ und kleinste Krümmungshalbmesser von 350 m; es waren schwierige Lehnenbauten auch im Rutschgelände und 11 Tunnel von 4624 m Länge erforderlich.
Die rd. 41 km lange Strecke von Bardonecchia am Südausgang des Mont Cenis-Tunnels bis Bussoleno hat 30∙0‰ Größtneigung, eine Durchschnittsneigung von 20∙5‰ und kleinste Krümmungshalbmesser von 450 m; es wurden auf dieser sehr schwierigen Strecke 3 Brücken, 15 Viadukte und 26 Tunnel mit 8115 m Länge ausgeführt.
Die Bahn wurde im Oktober 1871 dem Verkehr übergeben. Die Strecke Chambéry-Modane wird in 2 Stunden 15 Minuten, die Strecke Modane-Turin in 2 Stunden 30 Minuten durchfahren.
Vor Fertigstellung des Mont Cenis-Tunnels vermittelte eine Bahn mit mittlerer Reibungsschiene nach Bauart Fell (s. Art. Bergbahnen u. Dreischienenbahnen) von St. Michel (760 m) über die Höhe des Mont Cenis (2126 m) nach Susa (540 m), das nordöstlich von Bussoleno liegt, den Verkehr.
Die Bahn war 77 km lang, hatte 1∙1 m Spurweite, 90‰ Größtneigung und 40 m kleinste Krümmungshalbmesser und wurde im Juni 1868 dem Betrieb übergeben; sie stand bis zur Eröffnung des Mont Cenis-Tunnels, also etwas über 3 Jahre, im Betrieb; während dieser Zeit fanden jedoch rnehrere Betriebsunterbrechungen statt.
Dolezalek.
http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.