- Montreux-Glion
Montreux-Glion (Schweiz), elektrische Zahnbahn (Abb. 52 u. 53, Bd. II.) von 80 cm Spurweite, 2∙9 km Baulänge und 2∙7 km Betriebslänge, seit 1909 im Betrieb der Montreux-Berner Oberlandbahn. Der mit einer durchschnittlichen Neigung von 107∙27‰, einer größten von 130‰ überwundene Höhenunterschied beträgt 293∙39 m. Die Krümmungshalbmesser sind in Stationen 50 und 60 m, auf offener Linie 80 m. Die Bahn hat 6 Tunnel, der größte hat 398∙5 m, ein Kehrtunnel 386 m Länge. Die größte Brücke ist die 61∙26 m lange auf 2 Pendelpfeilern abgestützte Eisenbrücke über die Chauderonschlucht in Montreux. Zahnstange nach Bauart Abt, jedoch mit 2förmigen Lamellen und Zähnen von 20 mm über Teillinie, zur Erzielung einer größeren Eingriffstiefe, als bei der älteren Bauart. Die elektrische Energie liefert das Kraftwerk von Montbovon; die Primärspannung von 8800 Volt, 50 Perioden, wird in 750 bis 1000 Volt Gleichstrom verwandelt. Die Kontaktleitung besteht aus 2 Kupferdrähten von 9 mm. Das Rollmaterial enthält 3 elektrische, 14∙2 t schwere Lokomotiven mit je 2 Serienmotoren von je 110 PS. am Radumfang gemessen und einen Stromabnehmer mit 2 Bügeln. Die elektrische Lokomotive ist sowohl für Reibungsbetrieb als für Zahnbetrieb gebaut; zudem ist auf der Zahnbahn gleichzeitig Reibungs- und Zahnbetrieb möglich.
Die M. bildet eine Verlängerung der seit 1892 im Betrieb stehenden Zahnbahn Glion-Rochers de Naye (s. Bergbahnen). Die Ausgangsstation Montreux ist an die Stationen der Montreux-Berner Oberlandbahn und der schweizerischen Bundesbahnen angeschlossen. Glion ist Gemeinschaftsstation mit der Bahn nach Rochers de Naye und der Seilbahn Territet-Glion. Die Baukosten haben Ende 1913, ohne Einrechnung der zu tilgenden Verwendungen, 2,499.640 Fr., f. d. km 859.870 Fr. betragen.
Literatur: Schweizerische Eisenbahnstatistik. – Zehnder-Spoerry, Die elektrische Zahnradbahn Montreux-Glion. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIV, Nr. 2, 3, 4 u. 5.
Dietler.
http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.