- Stubaitalbahn
Stubaitalbahn. Meterspurige Lokalbahn von Innsbruck nach Fulpmes, dem Hauptort des Stubaitals. Betriebslänge 18∙2 km, größte Steigung 46‰ kleinster Bogenhalbmesser 40 m.
Es wird ein Höhenunterschied von 390 m in der ersten Teilstrecke von 12 km Länge überwunden. Am Bahnende befindet sich ein Gegengefälle von 66 m, das in 2 km Streckenlänge überwunden wird. Diese topographischen Verhältnisse verursachen die obgenannte, verhältnismäßig große Bahnlänge bei nur 11 km Entfernung der Endpunkte in der Luftlinie.
Zahlreiche Kunstbauten, darunter 2 Viadukte und 2 Tunnel, sämtlich in Krümmungen bis 80 m, sind vorhanden.
Die S. ist dadurch bekannt geworden, daß sie die erste Bahn war, die mit hochgespanntem Wechselstrom hoher Pulszahl (42) betrieben wurde. Die Fahrleitung wird von 3 Unterwerken mit 2500 Volt Spannung gespeist. Dieser Strom wird in den Motorwagen auf 400–500 Volt herabtransformiert. Es sind 4 vierachsige Motorwagen vorhanden, die mit 4 je 50pferdigen kompensierten Serienmotoren System Winter-Eichberg, Fabrikat der A.E.G.-Union-Elektrizitätsgesellschaft, Wien, ausgerüstet sind.
Bei der S. wurde auch zum ersten Mal eine Kettenoberleitung unter ausschließlicher Verwendung von Porzellan als Isoliermaterial ausgeführt.
Die A.E.G.-Union-Elektrizitätsgesellschaft Wien, die den elektrischen Teil des Baues ausgeführt hat, hat durch Übernahme des überwiegenden Teiles des Prioritätenkapitals den Bau ermöglicht. Außerdem sind an dem Baukapital von insgesamt 2,650.000 K die anliegenden Gemeinden, das Land Tirol und der österreichische Staat beteiligt.
Den Betrieb führt die Lokalbahn Innsbruck-Hall i.T. Betriebseröffnung: 1. August 1904.
Der Betriebsüberschuß genügt knapp zur Verzinsung des Verzugskapitals.
Literatur: L. Th. Schopp, Innsbruck und seine Bergbahnen. Deutsche Buchdruckern G.m.b.H., Innsbruck. – Dr.-Ing. E.E. Seefehlner, Die Stubaitalbahn. Elektr. Kraftbetr. u.B. 1905. – K. Armbruster, Die Tiroler Bergbahnen. Verlag für Fachliteratur.
Seefehlner.
http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.