- Great Northern Railway
Great Northern Railway (863 engl. Meilen = 1389 km), die von London nach dem Norden gehende Eisenbahn mit dem Sitze in London.
Die G. ist aus der Fusion der London and York und der Direct Northern hervorgegangen. Beide wurden 1844 gegründet und führten zunächst einen erbitterten Kampf. 1846 vereinigten sie sich (Parlamentsakte vom 26. Juni 1846) und konnte die Hauptlinie (bis Doncaster) 1850 eröffnet werden. Diese wichtige Linie führt von London über Hertford, Hitchin (von Hitchin führt eine Zweiglinie nach Cambridge), Huntingdon, Peterborough, Barkstone, Newark, Retford, Doncaster; von Peterborough zweigt nach Nordosten die über Boston, Firsby und Louth nach Great Grimsby laufende Linie ab. Peterborough ist der Ausgangspunkt der Schleifenlinie, die über Spalding, Boston, Lincoln nach Doncaster führt. In Shaftholme nördlich von Doncaster schließt ihr Netz an die North Eastern an und stellt damit die Verbindung Londons mit den hervorragenden Städten York, Darlington, Durham, Newcastle, Berwick und über die North British mit Edingburgh und Aberdeen her.
Von Doncaster führt eine nordwestliche Linie nach West Riding in Yorkshire, die sich nach Leeds, Bradford, Halifax, Wakefield, Dewsbury und den Yorkshire-Kohlenfeldern erstreckt.
Die Gesellschaft besitzt das vertragsmäßige Mitbenutzungsrecht auf Strecken der Great Central, Lancashire und Yorkshire, North Eastern, London und North Western, Midland, Great Eastern, North London, South Western u.s.w. Durch das Mitbenutzungsrecht auf Strecken der Great Central erreicht sie (über Peterborough und Boston) westlich Sheffield, Manchester, Liverpool und östlich Grimsby, nach Lincoln besitzt sie zwei Linien, und zwar über Grantham und über Boston, sie führt auf Zweiglinien von Grantham nach Nottingham, Leicester, Derby, Burton, Slafford und von Peterborough über die Midland und Great Northern Lourt Line, alle wichtigeren Städte und Sommersitze an der Küste von Norfolk.
Das aufgewendete Kapital betrug Ende 1912 rund 60 Mill. ₤ (122∙4 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen betrugen 1912 6∙1 Mill. ₤ (124∙4 Mill. M.); hiervon entfallen 2∙4 Mill. ₤ (49∙0 Mill. M.) auf den Personen-, Gepäck- und Parcelverkehr, 3∙4 Mill ₤ (69∙3 Mill. M.) auf den Güterverkehr, 0∙3 Mill. ₤ (6∙1 Mill. M.) auf sonstige Einnahmen. Die Betriebsausgaben stellten sich auf 4 Mill. ₤ (81∙6 Mill. M.). Der Betriebskoeffizient betrug daher 66%.
http://www.zeno.org/Roell-1912. 1912–1923.